Rote Markierung auf der Stahnsdorfer Straße als Fahrradstraße

Rote Markierung auf der Stahnsdorfer Straße als Fahrradstraße © ADFC | Stephan Schmalz

ADFC Potsdam fordert zeitnahe Einfärbung von gefährlichen Kreuzungen

Eingefärbte rote Radfurten bieten zahlreiche Vorteile für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und tragen zur Förderung des Radverkehrs bei. Für die Verwaltung sind diese Maßnahmen einfach umzusetzen und wenig kostenintensiv.

ADFC Potsdam fordert zeitnahe Einfärbung von gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen

Potsdam, den 19. Januar 2024: Der ADFC Potsdam fordert die Einfärbung von gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen zum Frühjahr 2024.

Eingefärbte rote Radfurten bieten zahlreiche Vorteile für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und tragen zur Förderung des Radverkehrs bei. Für die Verwaltung sind diese Maßnahmen einfach umzusetzen und wenig kostenintensiv. Dennoch wurden in der Landeshauptstadt nur einige wenige für Radfahrende problematische Stellen durch die Verwaltung adressiert und umgesetzt.

Eine Analyse der Radunfallstatistik mit abbiegenden bzw. kreuzenden Fahrzeugen an Knotenpunkten, sowie eine Bestandsaufnahme der Markierung bestehender Zweirichtungsradwege, hat zahlreiche bestehende Gefahrenstellen identifiziert (siehe Anlage). Das zugrundeliegende Regelwerk ERA 2010 weist explizit auf die „Einfärbung
von Konfliktbereichen, z.B. im Zuge gekennzeichneter Vorfahrtstraßen und an
Knotenpunkten“ hin. Ebenso sollen Radverkehrsfurten von Zweirichtungsradwegen
eingefärbt werden, sofern „keine sicherheitserhöhenden Radwegüberfahrten angelegt
werden können“ (siehe Anlage).

Die Verwaltung der Landeshauptstadt hatte zuletzt am 25.08.2022 im Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität auf die explizite Anwendung von Roteinfärbungen an Gefahrenstellen und Furten von Zweirichtungsradwegen hingewiesen.

Die Einfärbung von Radfurten bietet u.a. folgende Vorteile:

  1. Sicherheit für Radfahrerende: Eingefärbte rote Radfurten sind gut sichtbar und heben sich deutlich vom restlichen Straßenbelag ab. Das erhöht die Aufmerksamkeit der Autofahrer, was wiederum die Sicherheit für Radfahrerende verbessert. Durch die klare Markierung wird die Wahrscheinlichkeit von Unfällen reduziert.
  2. Klare Verkehrsführung: Eingefärbte Radwege können die Verkehrsführung für alle Verkehrsteilnehmer deutlich machen. Dies ist besonders wichtig an Kreuzungen und Einmündungen, wo sich die Wege der verschiedenen Verkehrsteilnehmer kreuzen. Rote Radfurten signalisieren eindeutig, dass dieser Bereich für Radfahrerende bestimmt ist. Autofahrerende sind besser informiert, wo sich Radfahrerende auf der Straße zu erwarten sind.
  3. Förderung des Radverkehrs: Durch die Schaffung gut sichtbarer Radwege wird das Radfahren insgesamt attraktiver. Menschen neigen eher dazu, das Fahrrad zu benutzen, wenn sie wahrgenommen werden und sich sicher fühlen können.

 

 

Gefahrenstellen (Unfalltypen Abbiegen & Kreuzen)*

Straße 1Straße 2Unfälle mit Personenschaden (2020-2022)
Breite StraßeDortustraße7
Potsdamer StraßeEinfahrt Aldi6
Breite StraßeEinfahrt Mercure6
Breite StraßeÜberfahrt Moschee5
B2Am Sinthorn5
ForststraßeWerderscher Damm4
Breite StraßeWall am Kiez4
Breite StraßeSchloßstraße4
Heinrich-Mann-AlleeWaldstraße4
Rudolf-Breitscheidstr.Daimlerstraße4
Rudolf-Breitscheidstr.August-Bebel-Straße3
Schopenhauer StraßeHegelallee3
Drewitzer StraßeFriedrich-Wolf-Straße3
Wetzlarer StraßeAuffahrt Nutheschnellstraße3
August-Bebel-StraßeGroßbeerenstraße3
GroßbeerenstraßeHorstweg3
KurfürstenstraßeHans-Thoma-Straße3

*Offizieller Unfallschwerpunkt Breite Straße / Zeppelinstraße nicht berücksichtigt

 

Unmarkierte Furten von Zweirichtungsradwegen

Friedrich-Ebert-StraßeAm Kanal
B2Zum Exerzierhaus
B2Am Jungernsee
B2Konrad Zuse Ring
GellerstraßePlantagenweg
Potsdamer ChausseeRotkehlchenweg
Potsdamer ChausseeHöhe #51
Potsdamer ChausseeBullenwinkel
Potsdamer ChausseeAm Schlaan
Potsdamer ChausseeL20 Kreisverkehr
Potsdamer StraßeHabichtweg
PappelalleeKirschallee
PappelalleeAm Schragen (Ausfahrt)
PappelalleeB2
Rudolf BreitscheidstraßeAlt Nowawes
Breite-StraßeHumboldtstraße
Friedrich-List-StraßeLotte-Pulewka-Straße
Friedrich-List-StraßeAusfahrt Umspannwerk
Friedrich-List-StraßeHumboldtring
RückertstraßeHügelweg

Über den ADFC Potsdam

Zur Verwirklichung von Verkehrswende und Vision Zero gehören Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit für Radfahrende. Eine hohe Sicherheit wird mit baulich getrennten Radwegen und einer durchgängigen Verkehrsführung bei Radwegen erreicht. Der ADFC Potsdam fordert deshalb bei Straßenneubau immer baulich getrennte Radweg vorzusehen.

Zur Beschleunigung der Verkehrswende befürwortet der ADFC Potsdam daher grundsätzlich auch andere breite Radverkehrsanlagen mit farbiger Markierung, wenn eine bauliche Trennung nicht oder noch nicht möglich ist. Bereits jetzt zeigen farbige Markierungen von Radwegen positive Ergebnisse bezüglich objektiver und subjektiv wahrgenommener Sicherheit. (https://www.infravelo.de/gruenbeschichtungen/begleituntersuchung/).

Web: https://potsdam.adfc.de/

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https://brandenburg.adfc.de/pressemitteilung/adfc-potsdam-fordert-zeitnahe-einfaerbung

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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